Liebe Leserinnen,
willkommen in meinem Giftgarten! Treten Sie aus freien Stücken ein und lassen Sie etwas von dem Glück hier, das Sie mit sich bringen.
Keine Sorge, auch wenn Ihnen jetzt ein Schauer über den Rücken läuft: Ich habe mir zwar die Freiheit genommen, die Worte des berühmtesten Vampirs aller Zeiten an mein Buch anzupassen, aber Sie werden keine Horrorgeschichte zu lesen bekommen, sondern einen Regency Liebesroman mit viel Gefühl!
Zugegeben, er beginnt recht düster. Richard Devon, der Duke of Trevelyan, wird von seinem alten Freund Henry Montfort um Hilfe gebeten. Leider bleibt Montfort vage und verrät dem Duke in seinem Brief nur, dass es um Isobel geht. Isobel … sie ist die Frau, die der Duke mehr als alles andere liebte, die er bei seiner Rückkehr aus dem Frankreichkrieg heiraten wollte und die sich für seinen Freund Montfort entschied.
Eine Entscheidung, die der Duke akzeptieren musste. Er wollte sie nie wieder sehen. Doch es gibt Dinge im Leben eines Mannes, die mehr wiegen als ein verletztes Herz. Der Duke of Trevelyan kann den Hilferuf seines verzweifelten Jugendfreundes nicht ignorieren und reist nach Chartley Manor, dem Anwesen Montforts in Cornwall. Das einstmals prachtvolle Anwesen mit seinem zauberhaften Rosengarten ist nicht wiederzuerkennen, genau so wenig wie Montfort und Isobel. Doch dann stirbt sein Freund unter mysteriösen Umständen – und Isobel scheint die Mörderin zu sein.
Giftgärten gibt es tatsächlich, sie sind keine Erfindung. Einer der berühmtesten Giftgärten ist der von Alnwick Castle in Northumberland, ein anderer findet sich bei Barney Castle in Irland. Besucher bekommen die strikte Anweisung, weder an den Pflanzen zu riechen noch sie zu berühren oder gar zu essen. Viele der Blumen, Kräuter und Sträucher wurden jetzt und auch heute noch als Medizin eingesetzt. »Die Dosis macht das Gift« ist eine Wahrheit, die für all diese wunderschönen Pflanzen gilt. Nehmen Sie zum Beispiel den Roten Fingerhut. Er wird seit mehr als zwei Jahrhunderten als Mittel gegen Herzschwäche eingesetzt, aber wer so leichtsinnig ist, zwei Blätter zu essen, kann mit dem Tod rechnen. Oder schauen Sie sich die Kartoffel und die Tomate an. Die Früchte der Nachtschattengewächse landen bei uns regelmäßig auf dem Tisch, aber ein Tee aus den Blättern kann tödlich sein.
Wie Lady Isobel bin auch ich eine leidenschaftliche Gärtnerin. Vor ein paar Jahren hatte ich den Plan, selber einen Giftgarten anzulegen (mein Mann hat Blut und Wasser geschwitzt 😉 ). Was mich am Ende davon abgehalten hat war nicht die plötzliche Zuvorkommenheit meines Mannes, sondern die Tatsache, dass ein Hund Teil unserer Familie wurde. Einer, der alles anknabberte, was ihm zwischen die Lefzen kam. Sollten Sie also mit dem Gedanken spielen, es Lady Isobel gleichzutun, überlegen Sie es sich drei bis viermal, wenn Sie Kinder oder Haustiere haben.
Haben Sie keine zu große Furcht, wenn Sie »Das Geheimnis der jungen Witwe (Der Giftgarten)« betreten. Ich bin sicher, der Duke of Trevelyan ist ritterlich genug, nicht nur der Dame seines Herzens, sondern auch Ihnen seinen Schutz angedeihen zu lassen. Auch Lady Isobel ist willens, eine Führung durch den Giftgarten zu veranstalten.
Melden Sie sich bei mir, wenn Sie Interesse an einer kleinen Tour durch den Giftgarten von Chartley Hall haben.
Herzlichst,
Ihre Emmi West / Jenny Foster